Fragen & Antworten

Wie hoch ist die räumliche und zeitliche Abdeckung von IdentiFlight?

Wie sieht ein Ablauf für die Planung und den Einsatz von IdentiFlight an einem potenziellen Standort aus?

Wie hoch ist die Erfassungsreichweite von IdentiFlight?

Wie hoch ist die Erfassungsrate von IdentiFlight?

Wie hoch ist die Klassifizierungsrate (Erfolgsrate, Richtig-Positiv-Rate) von IdentiFlight?

Wie viele WEA können von einem IdentiFlight-System überwacht werden?

Werden die Kameras am Turm der WEA befestigt?

Welche Vogelarten kann IdentiFlight bereits erkennen?

Mit welchen Abschaltverlusten ist bei Einsatz von IDF zeitlich zu rechnen?

Können mehrere Vögel gleichzeitig von der Stereokameraeinheit erfasst und verfolgt werden?

In welchen Bundesländern sind technische Systeme mit bedarfsgerechter Abschaltung bzw. IdentiFlight bereits als Artenschutzmaßnahme aufgeführt?

Wer kümmert sich um die Wartung von IdentiFlight?

Wie kann die Leistungsfähigkeit von IdentiFlight während des Betriebs überwacht werden?

Gibt es eine Benutzeroberfläche zur Einsicht der von IdentiFlight erfassten Daten?

Wer kann entscheiden, ob IdentiFlight in meiner Windparkplanung eingesetzt werden kann?

Ist IdentiFlight überall direkt einsetzbar?

Kann IdentiFlight auch im Wald eingesetzt werden?

Kann IdentiFlight auch im Winter eingesetzt werden?

Kann IdentiFlight an jedem WEA-Typ eingesetzt werden?

Warum wird IdentiFlight nicht für Fledermäuse eingesetzt?

Wie geht man im Rahmen von IdentiFlight mit dem Thema Datenschutz um?

Wie lang ist die Lieferzeit für ein IdentiFlight-System?

Wie hoch ist die räumliche und zeitliche Abdeckung von IdentiFlight?

IdentiFlight verfügt je nach Standortbedingungen über eine räumliche Abdeckung von 97 – 99 % und eine zeitliche Abdeckung von 95 – 99 % für den Rotmilan (Reichenbach et al., 2021).

Für den Seeadler liegt die räumliche Abdeckung Nahe 100 % in Rotorhöhe (Reichenbach et al., 2023).

Wie sieht ein Ablauf für die Planung und den Einsatz von IdentiFlight an einem potenziellen Standort aus?

Beim Einsatz von IdentiFlight erfolgt der Planungs- und Umsetzungsprozess in mehreren aufeinander aufbauenden Schritten, die parallel zur Vorhabenplanung stattfinden. Von der Kundenanfrage bis zu der endgültigen Inbetriebnahme sollte mit einem Zeitraum von etwa 12 Monaten gerechnet werden.

Der Projektablauf gestaltet sich grundsätzlich nach folgendem Schema, wobei sich die Anforderungen von Vorhaben zu Vorhaben unterscheiden.

Wie hoch ist die Erfassungsreichweite von IdentiFlight?

Für den Rotmilan weist IdentiFlight eine Erfassungsreichweite von mindestens 750m auf (Reichenbach et al., 2021).

Für den Seeadler wurde eine Erfassungsreichweite von über 1.000 m bis ca. 1.200 m festgestellt (Reichenbach et al., 2023).

Eine neue Generation des IdentiFlight-Systems weist eine noch höhere Erfassungsreichweite auf. Sie befindet sich derzeit in der Validierungsphase, welche voraussichtlich 2025/2026 abgeschlossen sein wird.

Wie hoch ist die Erfassungsrate von IdentiFlight?

Für den Rotmilan liegt die Erfassungsrate bei 85 – 96 % (Reichenbach et al., 2021).

Für den Seeadler liegt die Erfassungsrate bei 86 – 88 % (Reichenbach et al., 2023).

Wie hoch ist die Klassifizierungsrate (Erfolgsrate, Richtig-Positiv-Rate) von IdentiFlight?

Für den Rotmilan liegt die Klassifizierungsrate bei 96 – 98 % (Reichenbach et al., 2021).

Für den Seeadler liegt die Klassifizierungsrate bei 97 – 99 % (Reichenbach et al., 2023).

Wie viele WEA können von einem IdentiFlight-System überwacht werden?

Je nach Parklayout, geplanten WEA und Zielarten können pro System mind. eine bis fünf WEA überwacht werden.

Werden die Kameras am Turm der WEA befestigt?

Nein, IdentiFlight wird auf einem separaten Turm (zurzeit 6 – 10 m Höhe für Offenlandstandorte und 40 – 42 m Höhe für Waldstandorte) in der Windparkfläche aufgestellt.

Welche Vogelarten kann IdentiFlight bereits erkennen?

IdentiFlight kann zurzeit die Arten Rotmilan, Schwarzmilan und Seeadler mit großer Sicherheit von anderen Arten unterscheiden. Wegen der Ähnlichkeit von Rot- und Schwarzmilan werden diese beiden Arten von IdentiFlight in einer Gruppe zusammengefasst und dementsprechend im Falle eines Kollisionsrisikos für beide Arten abgeschaltet.

Die Klassifizierung des Schreiadlers, Steinadlers und des in Österreich vorkommenden Kaiseradlers wird zurzeit erprobt. Ergebnisse dieser Erprobungen werden für das Jahr 2024 erwartet.

Anhand der durch IdentiFlight bereits erhobenen Datensätze aus den vergangenen sechs Jahren, wird aktuell gezielt daran gearbeitet die Klassifizierungsleistung für weitere kollisionsgefährdete Brutvogelarten gutachterlich analysieren und beurteilen zu lassen.

Mit welchen Abschaltverlusten ist bei Einsatz von IDF zeitlich zu rechnen?

Erfahrungswerte verschiedener Standorte zeigen eine mittlere zeitliche Abschaltdauer von 1,23 % für den Rotmilan und 1,36 % für den Seeadler. Es ist zu beachten, dass die Abschaltungen zu größten Teilen in den Sommermonaten erfolgen, wodurch geringere energetische Verluste entstehen.

Können mehrere Vögel gleichzeitig von der Stereokameraeinheit erfasst und verfolgt werden?

Die acht Weitwinkelkameras können die Bewegung verschiedener Vögel gleichzeitig detektieren. Daraufhin kann die Stereokamera zwischen verschiedenen Vögeln hin und her schwenken. Wie viele Vögel dadurch gleichzeitig beobachtet werden können wird zurzeit geprüft.

In welchen Bundesländern sind technische Systeme mit bedarfsgerechter Abschaltung bzw. IdentiFlight bereits als Artenschutzmaßnahme aufgeführt?

Seit Juli 2022 werden Antikollisionssysteme im Bundesnaturschutzgesetz als fachlich anerkannte Schutzmaßnahme zur Vermeidung der Tötung oder Verletzung genannt. Derzeit ist diese Maßnahme vor allem für den Rotmilan als wirksame Maßnahme anerkannt, für weitere Arten sei es allerdings auch vorstellbar, sobald Validierungsergebnisse dazu vorliegen.

Wer kümmert sich um die Wartung von IdentiFlight?

Zurzeit wird ein Wartungskonzept von der e3 IDF GmbH in Zusammenarbeit mit der erneuerbare energien europa e3 GmbH entwickelt. Das Wartungskonzept sollte in Q3 2023 einsatzbereit sein.

Wie kann die Leistungsfähigkeit von IdentiFlight während des Betriebs überwacht werden?

Für eine Leistungsüberprüfung im Rahmen eines Maßnahmen-Monitorings wird zurzeit ein Konzept erarbeitet, welches eine Leistungsüberprüfung von IdentiFlight jederzeit via Remote Zugriff ermöglicht. Die benötigten Tools befinden sich derzeit in der Entwicklung.

Gibt es eine Benutzeroberfläche zur Einsicht der von IdentiFlight erfassten Daten?

Es kann zu jedem IdentiFlight-System ein so genanntes „Dashboard“ erworben werden, mit Hilfe dessen die Flugaktivität im Windpark und die WEA-Abschaltungen live übertragen werden können. Zudem bietet es die Möglichkeit, sich bereits erfasste Daten als Rohdaten oder aufgearbeitet, z.B. in Form von Heatmaps, oder Diagrammen anzeigen zu lassen.

Wer kann entscheiden, ob IdentiFlight in meiner Windparkplanung eingesetzt werden kann?

Als exklusiver Vertriebspartner von IdentiFlight in Deutschland muss es im Rahmen der Windparkplanung mit dem Einsatz von IdentiFlight unbedingt eine Abstimmung mit der e3 IDF GmbH oder der erneuerbare energien europa e3 GmbH geben. Nach einer generellen Machbarkeitsprüfung kann das weitere Vorgehen im Detail besprochen werden. Siehe dazu auch: Wie sieht ein Ablauf für die Planung und den Einsatz von IdentiFlight in einer Windparkplanung aus?

Ist IdentiFlight überall direkt einsetzbar?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist nach Einschätzung des Kompetenzzentrums für Naturschutz und Energiewende (2019) eine so genannte Standortvalidierung notwendig. Dies bedeutet, dass die Leistungsfähigkeit von IdentiFlight am jeweiligen Standort nachgewiesen werden muss. Dieser Nachweis sollte in einem Zeitraum mit hoher Flugaktivität und durch die Erhebung von Referenzdaten (Ornithologen mit einem Laser-Range-Finder) durchgeführt werden.

Kann IdentiFlight auch im Wald eingesetzt werden?

Vor dem Hintergrund der durch die ARSU GmbH und OekoFor GbR durchgeführten Studie zur Leistungsfähigkeit von IdentiFlight an Offenlandstandorten wird davon ausgegangen, dass IdentiFlight auch an Waldstandorten vergleichbare Ergebnisse zeigen wird. Untersuchungen, die dies bestätigen sollen werden zurzeit durchgeführt. Entsprechende Ergebnisse werden für das Jahr 2024 erwartet.

Kann IdentiFlight auch im Winter eingesetzt werden?

Ja, IdentiFlight wurde in Deutschland bereits im Winter betrieben und kann für relevante Arten, wie z. B. den Seeadler, ganzjährig betrieben werden. IdentiFlight ist außerhalb Deutschlands unter weitaus extremeren Bedingungen bereits im Betrieb.

 

 

 

Kann IdentiFlight an jedem WEA-Typ eingesetzt werden?

Generell kann IdentiFlight an allen WEA-Typen eingesetzt werden. Es gibt allerdings Einschränkungen bei bestimmten Kennwerten, welche der jeweilige WEA-Typ erfüllen muss, wie z. B. die Dauer des Übergangs in den Trudelbetrieb, der Anzahl der maximal möglichen Abschaltungen bis zur Materialermüdung und den Zugriff auf die Anlagensteuerung.

Warum wird IdentiFlight nicht für Fledermäuse eingesetzt?

Aufgrund der Größe und der Fluggeschwindigkeiten von Fledermäusen ist IdentiFlight nicht für den Einsatz für Fledermausabschaltungen geeignet. Außerdem gibt es für Fledermausabschaltungen bereits am Markt etablierte Systeme.

Wie geht man im Rahmen von IdentiFlight mit dem Thema Datenschutz um?

Die TÜV Informationstechnik GmbH hat sich mit dem Thema Datenschutz und IdentiFlight auseinandergesetzt und den Einsatz von IdentiFlight datenschutztechnisch als unproblematisch eingeschätzt. Auf Anfrage kann für jeden potenziellen Standort ein Datenschutzkonzept erstellt werden.

Wie lang ist die Lieferzeit für ein IdentiFlight-System?

Derzeit muss vom Zeitpunkt der ersten Anfrage bis zum Zeitpunkt der endgültigen Inbetriebnahme ein Zeitraum von ca. zwölf Monaten eingeplant werden. Dieser Zeitraum wird sich in Zukunft verkürzen.