Arterkennung 2.0 – Neuer Validierungsbericht veröffentlicht
Ab 2025 vertreibt die e3 IDF GmbH das neue neuronale Netz von IdentiFlight. Aus diesem Grund wurde die neue KI einer unabhängigen digitalen Validierung unterzogen. Nun wurden die ersten vielversprechenden Zwischenergebnisse veröffentlicht. Die abschließenden Validierungsergebnisse basierend auf einer repräsentativen Datengrundlage sollen im Laufe 2025 verfügbar sein.
Die kürzlich veröffentlichte Studie wurde von den unabhängigen Gutachterbüros ARSU GmbH und OekoFor GbR durchgeführt. Um eine Beurteilung über die Wahrung der Neutralität bei den Prozessen der Auswahl, Übermittlung und Auswertung der Daten zu gewährleisten, wurde die TÜV Nord EnSys GmbH Co. KG als weitere neutrale Instanz eingebunden.
Die Klassifizierungsleistung des neuen neuronalen Netzes wurde hierbei virtuell getestet. Dabei erfolgte keine Felderprobung im Sinne einer tatsächlichen Installation von IdentiFlight an einem Validierungsstandort. Somit resultiert ein konservativer Validierungsansatz, da die Klassifizierung anhand von Einzelbildern erfolgt und kontextbezogene Informationen keine Berücksichtigung finden.
Grundsätzlich werden durch die Erweiterung des neuronalen Netzes im Wesentlichen zwei Ziele verfolgt: 1) weitere kollisionsgefährdete Arten sollen durch IdentiFlight nachweislich effektiv geschützt werden können (Klassifizieren von Zielarten) und 2) die Unterscheidung zu genehmigungsrechtlich nicht relevanten Arten soll präzisiert werden, um nicht erforderliche Abschaltungen so weit wie möglich zu vermeiden. Das neue Netz umfasst daher Zielarten wie auch Nicht-Zielarten.
Auch wenn sich die Zwischenergebnisse zunächst auf eine erste Stichprobe beziehen und damit für einige Arten erste Ergebnis-Tendenzen aufgezeigt werden, sind diese äußerst vielversprechend. Eine Einordung der Ergebnisse erlauben die Anforderungen von BRUNS et al. (2021). Demnach sollte die Klassifizierungsrate (Erfolgsrate der Zielartenerkennung) im Überwachungsbereich mindestens 75 Prozent betragen. Im Reaktionsbereich sollte die Erfolgsrate die 75 Prozent deutlich überschreiten und idealerweise als Orientierungswert bei mindestens 90 Prozent liegen.
Die veröffentlichten Zwischenergebnisse zeigen auf, dass bereits jetzt viele Arten mit einem ausreichend hohen Erfolg identifiziert werden. Bemerkenswert ist zudem, so die Gutachter, dass der Geschlechtsdimorphismus bei der Rohrweihe berücksichtigt und trotz der Variabilität der Gefiederfärbung richtig derselben Art zugeordnet wird. Die niedrigste Klassifizierungsraten wurden für den Wespenbussard und den Weißstorch festgestellt. Die Gutachter betonen, dass die Präzision der Klassifizierung dabei maßgebend von der verwendeten Stichprobengröße abhängt. Gerade bei diesen beiden Arten war die verwendete Stichprobenzahl sehr gering. Mit Veröffentlichung des Abschlussberichtes im Jahr 2025, werden repräsentative Ergebnisse verfügbar sein.
Hierzu halten wir Sie gerne auf dem Laufenden. Auch für Rückfragen stehen wir Ihnen wie immer zur Verfügung.
Die kürzlich veröffentlichte Studie finden Sie gleich hier.
Arterkennung 2.0 – Ausweitung des Zielartenspektrums